Reihenhäuser

Alle Reihenhäuser in Wentorf sehen gleich aus, von vorn wie von ihrer Rückseite.

Ich hatte viel auszupacken und vom Parkplatz aus  einen langen Fußweg mit einer  Sackkarre, vier Eimern voll Kieselsteinen, einem Wäscheständer, einer großen Flasche Füssig-Waschmittel und einem Sack Kartoffeln zurückzulegen, und das natürlich mehrmals.

Die Anstrengung und die schwüle Wärme versetzten mich in eine Art Erschöpfungszustand,

so dass ich die Mitbringsel fürs Erste im rückseitigen Gartenbereich hinter Büschen und Bäumen absetzte, froh darüber, die Terrasse  des Hauses erreicht zu haben.

Von innen vernahm ich Stimmengewirr, wusste ich doch, dass meine Gastgeber Besuch hatten.

Weiterlesen

Gemüsebrätling

Herrn Schobermanns Tischnachbar, dieser Filou, drehte heimlich das kleine metallene Tischgestell um, in dessen Schienen zu beiden Seiten die „Tischkarten“ von je einer Person eingeschoben waren. Für jeden Wochentag trug das Küchenpersonal das von den Gästen ausgewählte Hauptgericht in einem von drei Feldern als Kreuzchen ein, Feld Nr. 3 für vegetarische Gerichte.

Weiterlesen

Lippenbekenntnisse

Der Beifahrersitz gebührte Herrn Schobermann, weil er der Älteste der Vierergemeinschaft war, die mit Utes Auto in den nächsten Ortsteil von St.Peter-Ording zum alljährlichen Kunstgewerbemarkt fuhr. Diese Art traditionelles Volksfest im September zieht auch viele Touristen und Kurgäste an.
Wo man sonst vielerorts Würstchenbuden sieht, gab es hier Stände mit Fisch- und Krabbenbrötchen und Kohleintopf, auch die traditionellen Dithmarscher Mehlbeutel, eine besondere Spezialität, weswegen Leute von weit her angereist kommen, um sich diese Köstlichkeit nicht entgehen zu lassen.

Weiterlesen

Ein hoffnungsloser Fall

„Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Evangelium Lukas 18, 9-14)

Dieser Ausspruch aus der Bibel tröstet Herrn Schobermann jedes Mal, wenn er von Marlies, einer
rüstigen allein lebenden Seniorin beim Schwimmen im „Midsommerland“-Schwimmbad bekritelt wird.
Marlies, wegen ihres niederdeutschen Dialektes auch „M o a r l i e s“ gerufen, fährt mit haaten Kaaten zum Aaazt in den Haaz, hat die Steerne von Heerzen geerne , fasst sich nicht gern an die eigene Noase und findet den Spoat in Oatnung.
Ihren Dialekt findet Herr Sch0bermann liebenswert

Weiterlesen