Väter  sind …so!

Erfahrungsbericht aus dem Leben

Väter sind andere Menschen als Mütter

Väter leben risikoreicher, auch kürzer als ihre Ehepartner.

Mütter  haben eine meist innigere Beziehung zum Kind; sie verhätscheln es noch mit 21  und sehen

im erwachsenen Kind noch pubertäre Ansätze.

Also müssen sie es um jeden Preis beschützen.

 

Papas haben keine Scham, sich vor anderen zum Affen zu machen, wenn es darum geht, Spaß zu haben. Sie ziehen Grimassen bei „Nunu, daaaa!“. Sobald sie ein kleines Kind sehen, machen Fingerspiele wie „Pinkepank“ oder vergraben ihre Hand in ihrem Pullover und rufen: Ja, wo  ist denn das Vögelchen?“ , um das Kind bei Laune zu halten. Immer haben sie einen Zaubertrick auf Lager, um beispielsweise das Frühstücksei in einen Tischtennisball zu verwandeln, oder mit

den Worten: „Potz Blitz und Doppelpotz!“ dem Kind zu zeigen, wie  das tapfere Schneiderlein in Imponiergehabe in Gegenwart der Riesen einen Stein so zusammen gedrückt hat, dass Wassertropfen  aus dem Stein tropften. Den Harzer Käse hatte der Vater vorher heimlich in seinen Kaffee getaucht.

 

Stolze Papas machen kleine Menschen ihr Leben lang zu Helden.

Schon frühzeitig stecken sie ihre Kleinen in Ritterrüstungen und lassen sie mit langen Pappröhren fechten. Ein „Bällchen“ ist immer zum Treten da, egal, ob es sich um einen Luftballon, eine alte

Konservendose oder einen Tennisball handelt.

 

Von Papas lernen Kinder, dass Männer nicht nur beim Fußball Gefühle haben.

 

Ihnen geht es am A… vorbei, wenn andere Mütter damit prahlen, was ihr Nachwuchs – vermeintlich – schon alles kann.

 

Papas ermutigen ihre Sprösslinge, über sich selbst hinauszuwachsen und  überall Gefahren zu sehen, sei es im Doppelbett, das als Seenotrettungskreuzer umfunktioniert wurde, und der Käpt‘n seinem diensthabenden Maat Befehle von oben (der Brücke) erteilt, obwohl der „Maat“ endlich zum Schlafen  kommen will.

Oder im Wellenbad und im Wasserstrudel, wo die Haie kommen und  man ihnen überall ausweichen muss, indem man wegtaucht.

 

Papas wissen  und vertreten, dass Ordnung und Sauberkeit nicht alles im Leben sind.

Wichtig ist doch, dass sie sich in ihrem  oder des Kindes Chaos zurecht finden.

Ein Bett oder ein Sofa sind nicht nur da, um darunter heimliche Nahrungsdepots anzulegen, sondern auch die leeren Verpackungen mit einem geübten Schwung noch weiter nach hinten unter die Liege

zu bekommen.. Wenn erst einmal eine mit Mühe angelegte Hochbrücke von Vater und Sohn errichtet wurde, wie kann Jemand da ans Aufräumen denken? Freilich kann man dann die Tür nun noch einen Spalt öffnen und muss sich durchzwängen, wenn es zur Toilette gehen soll.

 

Männer lassen gerne mal Fünfe gerade sein.

Sie bringen dem Kind bei, wie man Raum und Zeit vergessen kann.

Beim Eintritt im Tiergarten lassen sie das Kind gern 13 statt 14 oder 17 statt 18 sein.

„Mein Kind ist in seiner Entwicklung zurückgeblieben!“ lässt  jeglichen Zweifel beim Eintritt oder auf dem Schiff  von der Aufsicht  fallen gelassen.

 

Wenn es darauf ankommt, sind Väter aber mit Leib und Seele dabei, das Kind in die Höhe zu heben,

„Huckepack“ zu gehen, das Kind an den Hammelbeinen zu ziehen und über den Rasen zu schleifen, „Schiebkarre“ zu fahren oder den Schweinebaumeln“ gemeinsam zu erleben.

 

 

Papas teilen oder  sagen, je nach Alter des Kindes: „Kauf dir selbst was, da gewöhnst du dich an die Preise , während Mädchen und  Muttis neidisch auf Andere sind, als wollten sie sagen: „Ätsch, ich hab‘ man so was, und du man nicht!“

 

Papas  überlegen, ob sie dem Kind den Seenotrettungskreuzer, kaufen, der hinter der Schaufensterscheibe zu sehen ist Sie kämpfen mit sich selbst und ballen die Faust in der Hosentasche.

Sie kaufen das Schiff letztlich nicht, weil die Mutter zur Sparsamkeit mahnt. „Wovon sollen wir die nächsten 14 Tage leben?“   und verweist auf die 50 „Petzi-Bücher“ a 5 D-Mark.

 

Väter reisen mit dem Kind nach San Marino, weil eine kleine, unbedeutende Briefmarke  dieser ersten Zwergrepublik  der Auslöser dieser Reise war.

 

Väter verstecken Ostersachen im Park und verhandeln über ein „Halbe-Halbe“ Angebot mit einer fremden kinderreichen Familie, die zuerst die Verstecke gefunden hatte.

 

Väter kaufen  direkt vom Kutter, puhlen Krabben draußen mit Blick aufs Meer bei Wind und Wetter und  bringen dem Kind  nicht nur das Krabbenpuhlen bei, sondern auch, dass diese kleinen Nordseekrebse hervorragend schmecken.                                                .

 

Papas grübeln nicht lange, sondern machen. So lernt das Kind, sich selbst mehr zuzutrauen. Mit ihnen kann man jeden Tag Abenteuer erleben.

Man lernt von ihnen ganz wichtige „Männerdinge“, zum Beispiel wie man Knoten macht, Heuschrecken grillt, Geburtstagskerzen mit den Fingern ausdrückt und beim Skiabfahrtslauf in Tirol „wedeln“ lernt.

 

Väter zeigen, wie man für seine Ziele kämpft – und dass Verlieren zum Leben dazugehört.

Sie vermitteln dem Kind durch Stadionnähe, dass ein viertklassiger Verein bedeutender sein kann als als das „Flaggschiff der Fußball-Bundesliga“.

 

Es genügt Vätern  nicht, dass ihr Kind ein guter Mensch ist und  Freunde zur Party einlädt.

Männer loben sich beim Kind, wenn es außer seinen Träumen   auf dem Quivive ist. Umsicht heißt, aufmerksam zu sein, der Mutter zur Hand zu gehen, den Papierkorb und den Mülleimer von allein nach draußen zu bringen und dem Gast, der sich gerade eine Zigarette anzündet, unaufgefordert einen Aschenbecher zu besorgen.  Im Notfall kann es auch eine schlichte Untertasse sein.

Computer-Spielsucht , Wrestling und Zocken sind bekanntlich männlich.
Gegen verlockende Apps und Games waren schon Opas und Väter nicht gefeit. Weshalb sollte sich nicht die männliche Enkel-Generation davon verführen lassen?

Alleinerziehende Mütter sind so stolz. Auf was?

 

Männern, die sich daran erinnern, wie viel sich ihre eigenen Papas um sie gekümmert haben, fällt es leichter, selbst ein guter Vater zu sein.

 

Was für Mamas die Normalität ist, ist bei Männern noch die Ausnahme. Papas, die Elternzeit nehmen, sind immer noch in der Minderheit. Und selbst bei denen, die eine Auszeit für ihre Familie nehmen, nimmt lediglich ein Viertel mehr als die zwei Monate Mindestzeit in Anspruch. Dafür gibt es ganz unterschiedliche Gründe. Doch eines ist sicher: Profitieren würden die Kinder bei väterlicher  Betreuung zu Hause .

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